Deutschland ist eigentlich ein Mieterland. Der Anteil der Mieter an der Gesamtbevölkerung im Vergleich zu Besitzern von Immobilien ist sehr hoch. Dennoch zieht es viele Deutsche in die eigenen 4 Wände. Bis einigen Jahren wurde von der Bundesrepublik in vielfältigen Förderprogrammen der Eigenheimbau gefördert.
Es entstand ein Wildwuchs der Fördermöglichkeiten (§ 7, § 10 ff Einkommensteuergesetz), bei denen kaum noch einer durchsah. Man benötigte schon einen Steuerberater, um alle Fördermöglichkeiten ausschöpfen zu können. Das ist vorbei. Bau oder Sanierung eines eigenen Hauses wird steuerlich nicht mehr gefördert. Ausnahmen gibt es lediglich beim Thema Denkmalschutz.
Bausparen lohnt immer
Unabhängig von den staatlichen Fördermöglichkeiten haben die Menschen schon immer das Bausparen genutzt. Es bietet die Möglichkeit, für einen relativ geringen Sparbeitrag pro Monat über einige Jahre eine erkleckliche Summe anzusparen.
Zudem wird das Bausparen oftmals mit vermögenswirksamen Leistungen gefördert, mit der Arbeitnehmersparzulage oder, wenn das nicht geht, mit der Wohnungsbauprämie. Schon wieder so ein Haufen Fachwörter, die kein Mensch versteht.
Hier sind die Bausparkassen die Ansprechpartner. Sie erläutern dem künftigen Bausparer, welche Fördermöglichkeiten für ihn konkret zutreffen. Das Prinzip des Bausparens ist simpel. Wenn etwa die Hälfte der avisierten Bausparsumme angespart ist, kann der Bausparer einen Kredit zu günstigen Konditionen erhalten. Mit diesem kann er dann die Immobilie bauen. Diese günstigen Kredite können Bausparkassen nur deshalb anbieten, weil sie vorher mit dem Geld der Sparer arbeiten konnten.
Bei älteren Bausparverträgen war es nicht einmal notwendig, das angesparte Geld für wohnungswirtschaftliche Zwecke zu verwenden. Das hat sich geändert. Aber auch wer kein Haus bauen will, profitiert vom Bausparvertrag.
Der Bausparvertrag als Sparmöglichkeit
Die staatlichen Fördermöglichkeiten wie Arbeitnehmersparzulage oder Wohnungsbauprämie sind, zusätzlich zu den attraktiven Zinsen eines Bausparkontos, eine probate Möglichkeit für Kleinsparer, zu etwas Geld zu kommen. 6 Jahre lang wird Geld eingezahlt, dann wird es ein Jahr auf dem Bausparkonto stehen gelassen. Anschließend kann der Bausparer über das Geld verfügen, wenn er es für wohnungswirtschaftliche Zwecke ausgibt.
Das können beispielsweise eine Wohnungsrenovierung sein, die neue Einbauküche oder der Parkettfußboden in der Wohnung. Selbst wenn er diese wohnungswirtschaftlichen Zwecken nicht nachweisen kann und somit die Förderungen nicht ausgezahlt werden, ist der Zins auf einem Bausparkonto lohnenswert.